Der Hochwipfel ist ein Gipfel in den Karnischen Alpen und sozusagen der „Hausberg“ meiner Kindheit. Denn er liegt genau auf der Höhe von Kirchbach im Gailtal, dem Ort wo ich aufgewachsen bin. Der Hochwipfel ist 2.195 m hoch und er ist vom Gailtal aus von der Straniger Alm, der Kleinkordin Alm oder der Rattendorfer Alm aus begehbar. Du willst eine Wanderung auf den Hochwipfel machen? In diesem Beitrag erfährst du welche Möglichkeiten du dabei hast.
Wir haben in meiner Kindheit nie Urlaub am Meer oder an exotischen Orten gemacht. Für mich und meine Familie ging es ab auf die Alm, wo mein Opa eine Hütte auf der Kleinkordin Alm hatte. Von dort aus haben wir mindestens einmal im Sommer meine Wanderung auf den Hochwipfel gemacht. Ich verbinde mit diesem Berg also viele wunderschöne Erinnerungen an die unbeschwerten Sommertage meiner Kindheit. Nachdem ich aber mittlerweile schon ca. 15 Jahre nicht mehr auf diesem Gipfel gestanden bin, war es heuer an der Zeit, mit Otti diese Tour einmal zu machen.
Wir haben aber für den Ausgangspunkt unserer Wanderung die Rattendorfer Alm gewählt. Diese liegt auf 1.531 m Seehöhe. Für die Wanderung von der Rattendorfer Alm auf den Hochwipfel sind also ca. 700 hm zu machen. Die Wanderung ist nicht ausgesetzt oder schwer, aber konditionell doch sehr anspruchsvoll. Die reine Gehzeit beträgt ca. 3,5 Stunden für den Auf- und Abstieg.
Bei unserer Wanderung auf den Hochwipfel Ende Juni haben wir den Beginn der Almrosen-Blüte und die des Enzians erleben dürfen. Die in pink getauchten Almwiesen zu sehen ist wirklich jedes Jahr aufs Neue eine besondere Freude für mich. Von der Rattendorfer Alm führt der Weg zur Scotti Kapelle und dann weiter zur Zankl Hütte. Von hier aus geht es weiter in Richtung Ringmauern.
Die Wanderung auf den Hochwipfel ist sehr abwechslungsreich und landschaftlich besonders beeindruckend. Du bewegst dich hier ständig im Grenzgebiet zu Italien, wo sich im Krieg die Front befand und die Soldaten die Grenzen verteidigten. Noch heute findest du viele Stellungen der Soldaten bei den Ringmauern. Zum Gedenken daran wurde vor wenigen Jahren ein Soldatenweg mit einem eigenen Kreuz erstellt.
Nach den Ringmauern durchquerst du den großen „Kessel“ von dem aus du zur Staatsgrenze gelangst. Vom Kessel aus hast du den Hochwipfel schon gut im Blick. Auf der Grenze legen wir eine kurze Pause ein und genießen den Blick zum Trogkofel am Nassfeld und auf die italienische Seite zum Monte Zermula. Wir mobilisieren noch einmal unsere ganzen Kräfte, da es der Endspurt bis zum Gipfel noch einmal ordentlich in sich hat. Oben angekommen genießen wir den herrlichen Ausblick auf das obere Gailtal mit den Orten Kirchbach, Tressdorf, Reisach, Waidegg. Direkt gegenüber erhebt sich der Reißkofel, der auch ein toller Aussichtsberg in den Gailtaler Alpen ist.
Schon bei unserem Abstieg freuen wir uns auf den Einkehrschwung in der Rattendorfer Alm. Hier gibt es neben einer köstlichen Jause auch den originalen Gailtaler Almkäse zu verkosten und zu kaufen. Dieser wird auf 13 Gailtaler Almen nach jahrhunderte alter Tradition hergestellt und von Generation zu Generation weitergegeben. Der Almkäse gehört zum höchsten Kulturgut unserer Region.
Insider-Tipp: Der Käseanschnitt für den frischen Almkäse findet immer am letzten Wochenende im Juli auf den Gailtaler Almen statt.
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Transparenz: Dieser Artikel enthält persönliche Empfehlungen von mir. Ich wurde weder von einem Unternehmen bezahlt oder beauftragt.
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