Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, wie sehr sich das Reisen in den letzten Jahren verändert hat? Vor kurzem bin ich über einige alte Urlaubsfotos gestolpert und dabei habe ich mir so meine Gedanken darüber gemacht. Wie viel hat sich in den letzten 10 Jahren im Bereich der Fotografie getan, und wie sehr hat sich die ganze Welt der Technik überhaupt verändert? Dabei ist mir die Idee gekommen, einen Blogpost darüber zu verfassen, und dabei über meine ersten Reiseerfarungen zu berichten.
Auch Janett vom Blog Teilzeitreisender greift dieses Thema anlässlich ihres 600. Blogbeitrages auf, und hat dazu die Bloggerkation #TZR600 ins Leben gerufen. Sie fordert Blogger auf, eine Reise in die Vergangenheit zu unternehmen. Ihren Bericht dazu gibt es hier: Zurück in die Vergangenheit
Ich nutze daher die Gelegenheit, und steuere gerne meinen Blogpost „Reise-Nostalgie“, zu dieser Bloggeraktion bei, der bisher in meinen Entwürfen geschlummert hat.
Das Smartphone als wichtigster Begleiter im Urlaub
Erinnert ihr euch noch an die Zeit, als die digitale Fotografie erst laufen lernte und es auf Reisen weder Smartphones, Social Media oder WLAN gab?
Könnt ihr euch noch an eure ersten Gehversuche in die Welt der digitalen Fotografie erinnern?
Eines steht zumindest fest: jedes Kind macht heute mit dem Smartphone bessere Fotos als ich damals mit meinen ersten Fotoapparaten. Fakt ist, dass das Smartphone heute ein unverzichtbares Accessoire für mich geworden ist, vor allem auf Reisen. Ich nute unterwegs sehr viele der praktischen Apps für Karten, Wörterbücher, Währungsrechner usw. Abern auch das Allerwelt-Teilhaben-Lassen via Social Media an dem was wir gerade machen und wo wir gerade sind, gehört heute für mich und für einen Großteil von uns auch im Urlaub einfach dazu.
Eine Reise in die Vergangenheit
Aber denkt ihr auch noch manchmal daran wie die Welt vor der Zeit der Smartphones, Whats App, Facebook, Instagram und WLAN war? Es war definitiv etwas entspannter, gechillter und abenteuerlicher – weil einfach vieles nicht planbar und vorhersehbar war. Ich denke viele verzichten heutzutage im Urlaub vielleicht auf Social Media, aber ich glaube fast jeder nutzt mittlerweile zumindest das WLAN im Ausland bzw. im Urlaub. Sei es, um gewisse Infos zu googlen oder zumindest um den Online-Check-In für den Rückflug durchzuführen. Für mich ist das WWW jedenfalls unverzichtbar und daher habe ich mir so meine Gedanken darüber gemacht, wie anders das Reisen noch am Anfang des 21. Jahrhunderts war.
Ich starte eine kleine Zeitreise zurück in die Vergangenheit, als ich noch sehr jung und die Welt noch eine andere war. Das Handy wurde zum Telefonieren benutzt – oder maximal um eine SMS zu verschicken, Facebook kannte noch kein Mensch und WLAN gab es noch nicht. Als ich zum ersten Mal verreist bin, standen noch nicht einmal Computer für die Gästebenutzung in den Hotels bereit. Ich kann mich nicht einmal mehr daran erinnern, ob Internet schon weit verbreitet war (jaaaaa… so alt bin ich wirklich schon).
Mein erster Urlaub
Unsere Familie hat nie einen gemeinsamen Urlaub am Meer verbracht. Es hat Tagesausflüge in das benachbarte Italien gegeben (Südtirol war dabei ein Dauerbrenner!) oder es stand Urlaub auf der Almhütte unseres Großvaters in den Karnischen Alpen auf dem Programm. Manche Familien fuhren ein paar Tage an die obere Adria, meine Eltern bevorzugten aber lieber die Berge.
Meine Freundin Anja ist damals schon immer mit ihren Großelternin den Sommerferien eine Woche nach Istrien ans Meer gefahren. Im Sommer 1995 wurde ich dazu eingeladen, mitzufahren.
Das war mein erster längerer Aufenthalt am Meer, davor kannte ich das Meer nur von Tagesausflügen. Und es war auch das erste Mal dass ich auf Urlaub war. Es war alles sehr aufregend für mich, ich kannte das ja überhaupt nicht wie es ist, in Hotels zu übernachten, sich am Frühstücksbuffet zu bedienen und am Abend an der Promenade entlangzuspazieren.
Wir haben die Woche damals hauptsächlich mit Schwimmen im Meer verbracht, das Highlight war eine Hafenrundfahrt mit einem Ausflugsboot in der Bucht von Rovinj.
Maturareise: Meine 1. Flugreise
Wir schreiben das Jahr 2000, ich bin 19 Jahre alt und steige daher relativ spät zum ersten Mal in meinem Leben in ein Flugzeug. Es ist meine Maturareise und es geht nach Rhodos, genaugenommen an den Faliraki Beach. Ich möchte mich zu dieser Reise gar nicht in Details verlieren, nur so viel dazu: es gab eine Hitzewelle, wir hatten täglich um die 40 °C, am Strand war es brütend heiß und wir haben von Rhodos selbst nicht viel gesehen, weil wir es aus zuvor genannten Gründen quasi nachts erkunden mussten.
Ich musste später dann übrigens ein zweites Mal dorthin fliegen, um überhaupt zu wissen wie die Insel ausschaut. Aber ich habe damals mit einigen Mädels einen Tagesausflug nach Lindos unternommen, und das war sehr schön. Wir sind in der Hitze mit dem öffentlichen Bus dorthin gefahren und haben uns die Akropolis angesehen, die vielen Esel in Lindos, und sind in den Gassen der Altstadt ein wenig herumflaniert. Das war so eines meiner ersten Reiseabenteuer, in meinem Leben, das ich so auf eigene Faust unternommen habe!
Wir hatten damals noch nicht alle Handys, geschweige denn Smartphones, ich weiß nicht mehr, ob schon jemand eine digitale Kamera mithatte. Ich habe damals jedenfalls noch mit einem Fotoapparat fotografiert, den ich nur ausgeborgt hatte und wo ich im Anschluss den Film entwickeln lassen musste.
2003 La Gomera
Im Mai 2003 verbrachte ich mit meinem damaligen Partner eine Woche auf dieser eher unbekannten Kanareninsel. Ich habe auch damals auch noch nicht digital fotografiert, daher gibt es auch nicht viele Fotos von dieser Reise. Ich war aber mittlerweile Besitzerin eines eigenen Handys, das Versenden von MMS aus dem Urlaub war aber entweder noch nicht möglich, oder zu teuer, das weiß ich nicht mehr so genau. Auf jeden Fall war das damals noch nicht üblich, Fotos aus dem Urlaub via Handy nach Hause zu schicken.
La Gomera – also die Insel selbst – war abwechslungsreich und vielfältig, besonders das Wetter war relativ unbeständig und wechselhaft. Wir waren im Hotel Jardin Tecina untergebracht, einer üppigen, schönen und vor allem blumenreichen Anlage. Der gebuchte und bezahlte Meerblick war von einem riesigen Baum verstellt. Die Klimaanlage im Nachbarzimmer war laut und lief ununterbrochen bei nächtlichen Temperaturen um die 15 °C (Engländer haben eindeutig ein anderes Hitzeempfinden als wir Kontinentaleuropäer). Sandstrand gab es soweit ich mich erinnern kann beim Hotel keinen, dafür ein opulentes Abendbuffet und einen Pool (inkl. Baustelle). Wir haben uns für 3 Tage (!) einen Mietwagen gegönnt und sind damit die Insel ein wenig abgefahren. Am besten und schönsten habe ich das Valle Gran Rey in Erinnerung, mit terrassenartig angelegten Ortschaften und Feldern und ein paar Dörfern, in denen sich übriggebliebene Hippies und Aussteiger tummelten. Ich habe keine Erinnerungen an besonders schöne, weitläufige Strände, weshalb ich diese Insel vermutlich auch nicht noch einmal besuchen werde. Die Insel ist außerdem vulkanischen Ursprungs, das heißt am Strand gibt es nur dunklen Sand, das mag ich übrigens gar nicht.
2004 Cluburlaub auf Rhodos
Tja, wie vorher bereits erwähnt, musste ich mir diese Insel ein zweites Mal zu Gemüte führen, da ich beim ersten Mal nicht viel davon gesehen (oder mitbekommen) habe.
Auf Rhodos habe ich meinen ersten und bisher einzigen Cluburlaub in meinem Leben verbracht. Diese Erfahrung hat sehr tiefe Spuren bei mir hinterlassen und ich habe festgestellt, dass ich persönlich nicht der Typ Mensch für Urlaube dieser Art bin. Bereits bei der Ankunft hat mich der Magic-Life-Clown genervt. Der Animation im Hotel konnte man sich nicht entziehen und generell war der Club eine alte, heruntergekommene Hotelanlage, die von Magic Life übernommen wurde. Meines Wissens gibt es das Hotel mittlerweile aber in dieser Form auch gar nicht mehr.
Wir hatten wieder für 3 Tage einen Mietwagen, mit dem wir dann ein wenig auf der Insel herumgefahren sind. Und die digitale Fotografie hat ab dieser Zeit mein Leben bereichert! Wir fotografierten mit einer kleinen Digitalcamera von Konica Minolta. Die Auflösung der Fotos war noch sehr bescheiden, und auch die Größe der Speicherkarte war noch nicht überwältigend. Aber immerhin gibt es von dieser Urlaubswoche schon 446 Fotos, von denen ich euch natürlich ein paar Gusto-Stückchen zeigen möchte.
2006 Roadtrip durch Italien
Also, dieser Urlaub war wirklich genial! Im limettenfarbenen Polo ging es mit meinem damaligen Begleiter über die Grenze nach Italien zu einer Fahrt „ins Blaue“. Ich wollte das „wahre“ Italien einmal kennenlernen und unbedingt den „Mezzogiorno“, wie der Süden Italiens genannt wird, erleben. In der Vorsaison, ohne Reservierungen und fast täglich auf der Suche nach einer Unterkunft erkundeten wir beinahe den ganzen Stiefel. Die Stationen waren die obere Adria, San Marino, der Gargano, Apulien, Basilicata, der Golf von Neapel und die Toskana. Mit dabei war wieder die Mini-Digitalcamera von Minolta, dank der es viele, viele Fotos von der Reise gibt. Auch ein Zelt hatten wir im Kofferraum, wobei das nur 1 Nacht im Einsatz war, denn dass ein Campingurlaub nichts für mich ist habe ich in diesem Urlaub auch festgestellt. Ich habe wunderschöne Erinnerungen an den Süden Italiens. Die Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft der Süditaliener haben mich sehr beeindruckt. Die Landschaft im Süden ist traumhaft und das Essen war überall ein Genuss.
Bei der Rundreise sind übrigens schon einige ganz passable Fotos entstanden, überzeugt euch selbst:
… und heute?
Seit ich mir 2009 meine erste Spiegelreflexkamera besorgt habe, hat dies das Fotografieren für mich sehr verändert, und ich mich (so hoffe ich doch) auf diesem Gebiet auch weiterentwickelt. Wobei ich den Umgang mit dem großen Blitz noch immer nicht wirklich drauf habe. Aber ich bin ja auch keine gelernte Fotografin und fotografiere nur weil es mir Spaß macht und ich schöne Momente gerne festhalten möchte.
Ich kann im Urlaub auch sehr gut abschalten, wenn ich mit einem guten Buch auf meinem Kindle in eine andere Welt abtauchen kann. Das checken meiner Social Media Accounts gehört für mich täglich einfach dazu. Auf gelegentliches Posten von Reisefotos und auf das WLAN im Ausland kann und möchte ich heute aber heute nicht mehr verzichten. Es freut mich, meine Lieben zu Hause daran teilhaben zu lassen, wo ich gerade unterwegs bin und was ich gerade erlebe.
Wie ist es euch mit euren ersten Digitalcameras ergangen? Könnt ihr euch noch daran erinnern, wie der Urlaub ohne Smarphone und Social Media war? Welche Urlaubserinnerungen habt ihr noch aus Zeiten ohne Facebook & Co?
Ich bin gespannt auf eure Kommentare 🙂
1 Kommentar
[…] nimmt und auf eine analoge Reise zurück in die Vergangenheit […]
5. März 2018 at 23:35