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mein unvergesslichster Reisemoment

Wer viel reist, sammelt unendlich viele Eindrücke und erlebt viele Reisemomente und Abenteuer. Dabei vergisst man leider das Meiste davon aber schon kurz nach der Heimkehr wieder. Einige Erlebnisse kommen mir dann oft erst beim Erstellen des Fotobuches oder beim Durchblättern der Aufnahmen wieder in Erinnerung.

Wenn ich spontan an meinen bisher unvergesslichsten Reisemoment denke, fällt mir sofort mein Südafrika Abenteuer ein. Dieser besondere Trip zur Südhalbkugel der Erde ist reich an vielen einzigartigen Momenten.

Reise durch Südafrika

Ich war gemeinsam mit 30 weiteren Personen unterwegs, da es unsere Chorreise war und wir auch 2 Aufritte auf dem schwarzen Kontinent hatten (ich singe im Gemischten Chor Kirchbach). Die Reise kam zustande, weil 2 Gailtaler, Gisela und Siegfried, bereits seit über 40 Jahren in Johannesburg leben, aber noch regelmäßig in die alte Heimat kommen und engen Kontakt zu einigen Chormitgliedern haben. Gisela hat die gesamte Reise für uns geplant und organisiert und so waren wir 2 Wochen lang im Bus quer durch Südafrika unterwegs. Das Reisetagebuch und die Reiseroute gibt es hier nachzulesen.

unsere Route Südafrika

unsere Route durch Südafrika (Google Maps)

Eindrucksvolle Tierwelt im Krüger Park

Ich gerate wirklich ins Tagträumen wenn die vielen Bilder vom Krüger Park durch mein Gehirn ziehen. Es ist wunderschön die wilden Tiere in freier Natur zu sehen, und mit dem Jeep bei Sonnenaufgang durch den Park zu fahren.

Auf der Suche nach den „Big Five“ (Elefanten, Löwen, Nashörner, Büffel und Leoparden) fange ich unzählige Elefanten, Impalas, Antilopen, Büffel und Giraffen und auch schlafende Löwen mit meiner Kamera ein und ich verliebe mich unsterblich: in Zebras. Die Schönheit dieser Tiere ist bezaubernd.

Zebras im Krügerpark

Zebras im Krügerpark

Kruger Park

tierische Vielfalt im Kruger Park

Füttern und Streicheln eines Elefanten

Habt ihr schon einmal einen ausgewachsenen Elefanten gefüttert und gestreichelt? Ich kann das auf meiner „Dinge-die-du-einmal-im-Leben-machen-musst-Liste“ abhaken. Wir haben die Elefanten-Flüsterer von Hazyview in der Provinz Mpumalanga kennengelernt. Hier leben zahme und trainierte Elefanten in einem Park und die Besucher erfahren beim Besuch alles Wissenswerte über das Leben der Dickhäuter. Als Highlight darf man einen dieser Giganten mit Erdnüssen füttern und streicheln. Ein tolles und lehrreiches Erlebnis!

Elefantenfüttern in Hazyview

Elefantenfüttern in Hazyview

Unvergessliche Landschaftsimpressionen

Fasziniert hat mich an Südafrika nicht nur die unendlichen Weite dieses Landes, sondern auch deren Vielfalt. Die raue Atlantikküste rund um Kapstadt, die Savanne der Karoo, das Big Hole in Kimberley, der Golden Gate Nationalpark, der Krügerpark oder das Naturschauspiel Blyde River Canyon: viele Stationen auf unserer Reise haben mir wirklich den Atem geraubt.

Landschaft Südafrika

Landschaftsimpressionen

Kapstadt 12 Aposteles

im Hintergrund die 12 Aposteles und der stürmische Atlantik

Kapstadt Tafelberg

Kapstadt mit der Waterfrond und dem Tafelberg

… und dann… mein unvergesslichster Reisemoment

Was war aber wirklich DER Reisemoment, der für mich unvergessen bleiben wird? Ich muss schon wieder schmunzeln,  wenn ich an die Szene denke 🙂 …

Unsere Reisegruppe besucht am zweiten Abend in Kapstadt wieder die V & A Waterfront. Wir flanieren ein wenig durch die Geschäfte bis einige von uns in einem Lokal hängenbleiben, um dort etwas zu essen und ein paar Drinks zu genießen. Nach ein paar Gläschen fangen wir wie üblich, wenn wir gemütlich zusammensitzen an, ein paar Lieder anzustimmen (das Klischee, dass der Kärntner gerne und überall singt trifft übrigens zu 75% zu 🙂 ). Nach einigen Kärntner-Liedern gehen wir zum modernen Repertoire über und stimmen irgendwann auch ein afrikanisches Lied an, das wir extra für diese Reise eingelernt haben. Plötzlich bekommt unser schwarzer Kellner einen Lachanfall, hält sich ständig die Hand vor den Mund, und es ist dabei unverkennbar, dass er uns schlichtweg auslacht! Er amüsiert sich köstlich darüber, wie wir in unserer steifen mitteleuropäischen Art und Weise afrikanische Volkslieder zum Besten geben. Als wir bemerken, dass er keine Vorderzähne im Mund hat und sich deshalb ständig die Hand vor den Mund hält sind wir an der Reihe, alle lauthals loszulachen. Die Krönung dieser lustigen Begebenheit war aber, dass der Kellner dann schnurstracks ins Lokal gestürmt ist, alle Kollegen und Kolleginnen vom Küchenpersonal und Service zusammengetrommelt hat und diese dazu angestiftet hat, uns das Lied „richtig“ vorzusingen und uns auch den afrikanischen Hüftschwung zu zeigen. Wir haben an diesem Abend alle gemeinsam Tränen gelacht! Und auch heute noch sorgt diese Geschichte für große Erheiterung, wenn wir mit dem Chor wieder einmal gemütlich zusammensitzen und die Afrika-Anekdoten aufgerollt werden.

Waterfront Kapstadt

gemeinsam singen und tanzen wir mit den Afrikanern

Warum aber war das so ein besonderer Reisemoment? Ich fand es so berührend mit welchem Stolz uns die Afrikaner ihre Lieder vorgesungen haben. Sie wollten uns ihre Tradition und Kultur näherbringen und uns daran teilhaben lassen. Wir haben gemeinsam getanzt und gesungen und das ohne, dass es sich dabei um ein organisiertes, geplantes Touri-Programm gehandelt hätte. Es sind solche Begegnungen, weshalb man fremde Länder bereist und andere Kulturen kennenlernen möchte.

Gemeinsames Singen verbindet

Eine weitere unvergessliche Begebenheit in Afrika war das Konzert des Drakensberg Boys‘ Choir in der Nähe von Winterton, im Herzen der Drakensberge im KwaZulu-Natal. Dieser Knaben-Chor gehört zu den besten und erstklassigsten Knabenchören der Welt, und jeden Mittwoch gibt der Chor im Internat ein Konzert für Besucher. Als der Leiter des Chores Johann van der Sandt gemerkt hat, dass ein Kärntner Chor im Publikum sitzt, hat er kurzerhand ein Kärntnerlied für uns angestimmt und als absolutes Highlight durften wir auch noch mit diesem fabelhaften Chor gemeinsam auf der Bühne ein Lied performen. Das war für uns Sänger wirklich ein wunderschönes und ganz besonders Erlebnis.

Drakensberge

Die Drakensberge – hier ist die Drakensberg Boys Choir School

Neben den vielen einzigartigen Augenblicken, die wir gemeinsam in Afrika erlebt haben, habe ich auf dieser Reise auch so einiges fürs Leben gelernt:

  • richtiges Kofferpacken

    nachdem wir auf unserer Rundreise in 9 verschiedenen Hotels geschlafen haben und den Koffer zig Mal ein- und auspacken mussten haben uns irgendwann ein paar unserer Damen erklärt, wie man den Koffer richtig packt J alle Kleidungsstücke zu Rollen formen, die kann man dann schön schlichten und man findet alles leichter wenn man aus dem Koffer lebt!

  • Reisen in einer großen Gruppe

    Das erfordert viel Kompromissbereitschaft, Geduld und die Fähigkeit, manchmal etwas unkommentiert zu lassen oder auch zu überhören. Alle Interessen in so einer großen Reisegruppe unter einem Hut zu bringen war eine Herausforderung, die wir trotzdem gemeistert haben.

  • Toleranz

    Südafrika ist seit dem Ende der Apartheit ein Land, in dem Menschen verschiedenster Herkunft und unterschiedlicher Kulturen und Glaubensrichtungen miteinander leben, arbeiten und wirtschaften. Und es läuft vielerorts einfach etwas gemütlicher und ruhiger ab als bei uns im hektischen Mitteleuropa. Dazu fällt mir noch das afrikanische Sprichwort ein, das wir in Südafrika gelernt haben: „Ihr Europäer habt die Uhr, wir Afrikaner die Zeit“.

 Mit diesem Artikel nehme ich an der Blogparade von Choices of Life teil. Dort findet ihr viele unzählige und schöne Reisemomente von BloggerkollegInnen.

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4 Kommentare

  • Antworten Nina

    Ach wie schön, dass ist doch, was das Reisen ausmacht, es ist dieses Gefühl, wenn man sich auf eine fremde Kultur einlässt, mittendrin ist und einfach Erlebnisse hat, die man zu Hause sonst so nie hat. Ich war richtig gerührt, als ich deine Geschichte gelesen habe. Vielen Dank, dass Du sie geteilt hast.

    Liebe Grüße, Nina

    22. Juli 2017 at 20:36
  • Antworten Blogparade: Mein unvergesslicher Reisemoment - Choices of life

    […] Gailtal on tour: Anita reist mit Ihrer Chor-Truppe nach Südafrika und durchquert das Land mit dem Bus in 2 Wochen. Neben allen wunderbaren Begegnungen mit wilden Tieren, beeindruckendem Naturschauspiel und Landschaften hat die Gruppe in Kapstadt das schönste Erlebnis: in einem Lokal stimmen sie ein afrikanisches Lied an, die Kellner lachen und trommeln alle Kollegen zusammen, um das Lied in richtiger Weise vorzusingen. Alle haben tränen gelacht und einen riesen Spaß. […]

    1. Mai 2017 at 17:02
  • Antworten Fari

    Liebe Anita, so ein schöner Reisebericht! Beim Lesen und Fotos anschauen habe ich so richtig Fernweh bekommen. Südafrika wird auch mir immer in Erinnerung bleiben! Die Geschichte mit dem afrikanischen Volkslied ist super lustig, ich konnte mir bildlich vorstellen, wie dieser Abend verlaufen ist und wieviel Tränen ihr gelacht habt! 🙂 Dein Blog gefällt mir sehr gut! Ich werde auf jeden Fall immer wieder vorbeischauen und werde dir auch gleich mal ein Like auf Facebook hinterlassen 🙂 Meld dich, wenn du mal in Wien bist, dann können wir uns vielleicht mal persönlich treffen! Würd mich freuen! Ganz liebe Grüße aus Wien, Fari

    18. September 2016 at 17:19
    • Antworten gailtalontour

      Hallo Fari!
      Danke für deine lieben Worte 🙂 Dein Blog gefällt mir auch sehr gut, wir lesen uns zukünftig sicher öferters 😉

      18. September 2016 at 19:07

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