Nachdem ich meinen roten Flitzer nun schon wieder 1 Jahr besitze, habe ich es endlich mal geschafft, mit meinen Mädels mal gemeinsam damit auszufahren. Am letzten August-Wochenende habe wir einen schönen Samstags-Ausflug in die benachbarte Dreiländer-Eck-Region Friaul und Slowenien unternommen. Wie immer liegt das Gute meistens so nah: denn nur 100 km von mir daheim entfernt liegt eine Gegend, die zweifelsohne als eine der schönsten Europas bezeichnet werden kann. Bei unserer Cabrio Tour durch Friaul im Frühling 2017 bin ich schon durch dieses Tal gefahren. Schon damals hatte ich beschlossen, dass ich unbedingt bald zurückkehren musste. Hier gibt es so viele versteckte Juwele und Naturschönheiten zu entdecken. Los geht es mit unserer Cabrio Tour ins Soča-Tal.
Route Kärnten – Predilpass – Kobarid
Wie so oft wenn es für uns nach Friaul geht, wählen wir den Weg über den Grenzübergang bei Tarvis. Wir fahren jedoch nicht über die Autobahn A23 sondern können vom Gailtal aus auf der Bundesstraße SS13 bleiben. Nach einem kurzen Espresso in Tarvis geht es weiter zum Lago del Predil, der auch Predilsee genannt wird, obwohl er auf deutsch eigentlich Raibler See heißt. Dafür muss man in der Stadt Tarvis schon die Abzweigung auf die SS54 nehmen. Dafür ins Navi am besten den Ort Cave del Predil eingeben.
Predilsee
Besonders in den Morgenstunden und bei nach Sonnenuntergang ist der See ein wirklich magischer Ort. Wenn das Wasser ganz ruhig ist, niemand darin schwimmt und wenn es windstill ist, dann gibt es dort wunderbare Spiegelungen der umliegenden Julischen Alpen. Nach einem Fotostopp und einer italienischen Jause beim Chalet al Lago geht unser Cabrio-Trip weiter. Wir fahren direkt bei der Abzweigung am See wieder rechts und bleiben auf der SS54. Nach links führt die SP76 über Sella Nevea nach Chiusaforte. Das ist eine beliebte Strecke für Motorradfahrer. In Chiusaforte kann man über den Nassfeldpass oder eine längere Tour über den Plöckenpass wieder nach Kärnten fahren.
Predilpass
Die italienische Seite passieren wir in ein paar kurzen, steilen Kurven, bis dann schon der Grenzübergang IT/SLO vor uns liegt. Auf der slowenischen Seite wird es dann ein wenig enger und kurviger, die Ausblicke werden dafür aber immer grandioser. Die Straße ist zweispurig ausgebaut und stellenweise auch neu asphaltiert. Auf der slowenischen Seite muss man auf jeden Fall einen Stopp einlegen, um die Bergwelt des Triglav Nationalparks einmal genießen zu können. Unser nächster Stopp: Kobarid, das von der Passhöhe noch ca. 50 Autominuten entfernt ist. Auch Ende August befinden wir uns noch mitten in der Haupturlaubszeit. Vor allem viele Italiener und slowenische Familien sind zu dieser Zeit in dieser Gegend unterwegs. Vorsicht ist daher auf der engen Straße stellenweise geboten.
Soča-Tal
Mit ihrer einzigartigen smaragdgrünen Farbe gilt die Soča als wahres Naturjuwel. Sie verdankt diese Farbgebung dem Kalkgestein als Untergrund. Der Flusslauf wird Wasserfällen, Stromschnellen und engen Felsschluchten geprägt. Die Soča und ihre Nebenflüsse sind ein Paradies für Abenteuer-Urlauber und Outdoor-Liebhaber. Wildwasser-Kajaking, Rafting, Canyoning, Mountainbiking, Trekking, Paragliding und Camping zählen in dieser Gegend zu den bevorzugten Freizeitbeschäftigungen.
Du interessierst dich für die Buchung eines speziellen Outdoor-Erlebnisses im Soca Tal? Ich habe hier ein paar Buchungstipps für dich:
- Rafting auf dem Soca Fluss
- Kajakfahren auf der Soca
- Canyoning in Bovec, Soca Tal
- Schnorcheln in der Großen Soca Schlucht
Die Soča bzw. der Isonzo, wie der Fluss auf italienischer Seite genannt wird, hat durch eine grausame Bergschlacht – die Schlacht von Isonzo – im Ersten Weltkrieg traurige Berühmtheit erlangt. Einen Teil dieser Ereignisse schrieb Ernest Hemingway, der als amerikanischer Kriegsreporter und Sanitätsoffizier dort stationiert war, in seinem bekannten Roman -„In einem anderen Land“ nieder. In der Gegend wird dieser blutigen Vergangenheit noch immer gedacht. In Kobarid sind Bilder der damaligen Zeit in den Gassen ausgestellt und es gibt auch ein Museum in Kobarid, das dieses erschütternde Erbe bewahrt.
Kobarid
Die Stadt ist wie bereits erwähnt trotzdem ein ganz beschaulicher Ort, der über eine ausgezeichnete Gastronomie verfügt. Die Restaurants verfügen über eine hervorragende Küche und überall werden vorzügliche Weine angeboten. Wir sind in der Pizzeria Soča eingekehrt und waren äußerst zufrieden. Die Bedienung, das Ambiente und das Preis-Leistungsverhältnis dort sind wirklich super.
Die Hauptattraktion in Kobarid ist der Kozjak-Wasserfall (Slap Kozjak). Da wir ein paar Schritte gehen möchten, marschieren wir zu Fuß von der Pizzeria zum Wasserfall. Der Weg dorthin ist im Ort überall mit Slap Kozjak beschildert. Die erste markante Anlaufstelle dabei ist die Napoleon-Brücke, die an der engsten Stelle über die Soča-Schlucht führt. Der Name führt daher, dass Napoleons Truppen einst über diese Brücke in Richtung Predilpass marschiert sind. Auf der Napoleonbrücke kann man sich entscheiden, ob man an der linken oder das rechter Uferseite der Soča entlang weitergehen möchten. Wir entscheiden uns für die linke, da diese an diesem heißen August-Nachmittag etwas schattinger aussieht. Nach ca. 10 min. kommen wir an einem Campingplatz vorbei. Bis hierher könnte man auch mit dem Auto fahren. Kurz nach dem Campingplatz geht es etwas versteckt rechts weg und wir kommen zu einer schmalen Hängebrücke, die über den Fluss führt. Achtung, das ist nichts für jemandem mit Höhenangst ;). Wir folgen weiter den Schildern und kommen bald in eine märchenhafte Schlucht.
Obwohl hier viele Menschen unterwegs sind, ist es wirklich ein ganz bezaubernder Ort. Nach einem 15-minütigem Fußmarsch haben wir unser Ziel erreicht. Wir stehen vor dem Wasserfall, der hier ca. 250 m über den Felsen herabstürzt. Ein unbeschreiblich schöner Ort. Der Weg dorthin ist vielfach nass, rutschig und mit Wurzeln bewachsen, gutes Schuhwerk wird daher dringend empfohlen, besonders für Kinder!
Tarvis
Begeistert von den unglaublichen Eindrücken im wunderschönen Tal der Soča geht es für uns dann wieder über den Predilpass zurück nach Tarvis. Dort kehren wir in der Osteria Tarvisio in der Via Vittorio Veneto noch auf ein Absacker-Getränk ein.
Geht es nur mir so, oder schmecken euch der Aperol, der Spritz-Bianco und der Kaffee in Italien auch immer besser als zuhause?
Du willst noch mehr Inspiration für Tagesausflüge von Kärnten in das benachbarte Italien oder Slowenien? Lies hier weiter:
- Cabrio Tour nach Sauris
- Cabrio Ausflug nach Piran
- ein Tag in Triest – ein Tag am Meer
- Cabrio Ausflug zum Schloss Duino
- Cabrio Tour nach Gemona
- Shoppen am Tarviser Markt
- Cabrio Tour nach Cividale
- Handwerksfest Mistirs in Paularo
- Kürbisfest in Venzone
Ich hoffe, unsere Cabrio-Tour ins Soča-Tal hat dir gefallen und es ist der eine oder andere Tipp für den nächsten Ausflug für dich dabei. Hast du noch Fragen zu der Tour oder es brennt dir sonst irgendetwas unter den Nägeln? Ich freue mich wie immer über deinen Kommentar oder ein Feedback.
Alles Liebe,
Anita
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Bei diesem Text handelt es sich um persönliche Empfehlungen, die eine werbende Wirkung haben könnten, ohne dass ich von irgendeinem Unternehmen dafür beauftragt oder bezahlt wurde!
10 Kommentare
Schöner Bericht. Da möchten wir auch unbedingt hin. Alles Liebe und weiterhin gute Fahrt in deinem roten Flitzer🚗🚗🚗
26. Mai 2019 at 12:37Vielen Dank!
2. Juni 2019 at 12:04Liebe Anita, da kann ich dir voll zustimmen, dass diese Gegend eine der schönsten in Europa ist. Nicht umsonst verschwinde ich zu allen Jahreszeiten mindestens 2 mal im Jahr mit Auto, Motorrad oder Flieger hinter dem Predil. (in Bovec gibt ei einen sehr schönen Sportflugplatz). Die Gegend ist voll von Naturschönheiten und man entdeckt jedes Mal was Neues. Den Kozjak – Wasserfall und die Napoleonbrücke kenn ich noch nicht, diese werden die Ziele meines nächsen Ausfluges ins Soca-Tal sein. Danke für den Tipp!
6. Januar 2019 at 19:01lg herbert
Hallo Herbert!
21. Januar 2019 at 18:05Vielen Dank für dein liebes Feedback. Ich freue mich immer, wenn meine Tipps Inspiration für neue Ausflüge sind. GLG Anita
Zu viert im Mini finde ich wirklich sportlich 🙂
31. Januar 2018 at 18:41Aber die Tour ist super schön. Ich freue mich schon sehr auf das Frühjahr und werde dann nur etwas Zeit benötigen um deine tollen Fahrten nachzufahren.
Danke für die Inspiration 🙂
Liebe Grüße, Katja
Hey Katja, sooo klein ist mein Mini auch wieder nicht 😉 Aber ich freue mich auch schon wieder auf meine Cabrio Ausflüge, den Winter mag mein Mini nämlich gar nicht – genauso wie ich 😉 #teamsommer
16. Februar 2018 at 22:29Ich bin ein wenig neidisch – auf deinen süßen roten Flizer und dass du so nah an Slowenien dran bist. Wir waren letztes Jahr im Sommer in Slowenien und ziemlich lange in der Socca Region. Ich war ganz hin und weg, auch wenn der Fluß so kalt war, dass mir fast die Zehen abgefallen sind 😉
29. Januar 2018 at 20:29Hi Eva,
16. Februar 2018 at 23:05ja obwohl ich so Nahe an Slowenien wohne, war ich bis jetzt immer nur in Oberitalien unterwegs. Habe Slowenien erst jetzt für mich entdeckt 🙂 GLG Anita
Liebe Anita,
das Sočatal ist wirklich wunderschön und mich hat beim Lesen gleich wieder die Sehnsucht gepackt. Ich war öfters da zum Wildwasser-Paddeln, ist aber schon eine Weile her.
Von uns aus ist es eine lange Anfahrt, du hast recht Glück, dass du in Tagesausflug-Nähe beheimatet bist.
Liebe Grüße Gina
24. Januar 2018 at 19:34Liebe Anita,
24. Januar 2018 at 13:07was für ein schöner Mädelsausflug! Die Bilder sind herrlich und die Farben sprechen wirklich für sich. Mich erinnern die großen Felsen und das türkise Wasser sehr an das Verzasca Tal im Tessin. Danke für die tolle Inspiration.
LG
Charnette