Seit ich mein rotes Mini Cabrio mein eigen nennen darf, freuen sich meine Freunde immer sehr, wenn es zum Geburtstag als Geschenk „eine Fahrt ins Blaue gibt“. So war ich z.B. im letzten Sommer mit einer Mädelsrunde im Slowenischen Soča Tal unterwegs. Im Frühling habe ich meine Schulden bei einer anderen Freundin mit einem Ausflug nach Piran beglichen. Im letzten Juli ging es für einen weiteren Geburtstagsausflug nach Südtirol. Dabei war am ersten Tag der Weg das Ziel. Wir sind über einige spektakuläre Bergpässe gefahren und haben dabei die unsagbar schöne Landschaft der Dolomiten genossen. Am zweiten Tag stand Wandern im Grödner Tal auf dem Programm. Wir sind von der Col Raiser Alm über die Pana Scharte auf die Seceda gewandert. Auf dem Heimweg haben wir noch einen Besuch beim Pragser Wildsee eingelegt. In diesem Blogpost erfährst du alles über unsere Cabrio-Fahrt von Kärnten über die Dolomiten nach St. Christina im Grödner Tal.
Lesachtal
Meine liebe Freundin ist eine Lesachtalerin. Es war daher naheliegend, das ich sie daheim abhole und wir dann über das Lesachtal nach Südtirol fahren würden. Das Lesachtal ist das süd-westlichste Tal Kärntens. Das Gebiet von Kötschach-Mauthen bis nach Maria Luggau liegt auf der Kärntner Seite. Von der Wacht bis nach St. Oswald gehört das Gebiet zu Osttirol. Das Lesachtal gilt als eines der naturbelassensten Täler Europas. Das Tal ist steil und eng, weshalb es für größere Industriebetriebe kaum möglich ist, sich hier anzusiedeln. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt von der Land- und Forstwirtschaft. Der ganzjährige Tourismus spielt seit einigen Jahrzehnten eine immer größere Rolle. Wo er vorkommt, wird er als „sanfter Tourismus“ propagiert. Das Lesachtal hat sich auch der Slow Food Travel Bewegung verschrieben. Immer wenn ich im Lesachtal bin, habe ich das Gefühl, dass die Uhren hier einfach ein wenig langsamer ticken. Für Wanderer, Bergsteiger und Sportler ist das Lesachtal ein echtes Paradies, im Sommer wie im Winter. Im Lesachtal entspringt auch unsere Gail, der Fluss nachdem meine Heimat und auch mein Blog benannt sind. Direkt am Kartitscher Sattel fährt man bei einer Sumpflandschaft vorbei, von wo aus sich die Gail ihren weg nach Osten bahnt.
Badia & Alta Badia
In Tassenbach endet die Gailtalbundesstraße B111 und wir biegen auf die B100 ab, auf der es noch ca. 8 km bis zur Grenze Italien/Österreich geht. Wir bleiben auf der extrem vielbefahrenen Pustertaler Straße bis wir in Bruneck auf die SS244 abbiegen. Schon nach kurzer Strecke werden die Täler enger und die Straße kurviger. Unseren ersten Zwischenstopp legen wir in Badia ein. Weil der Skizirkus hier jedes Jahr halt macht, ist die Gegend rund um Alta Badia vielen ein Begriff. Die Gran Risa, auf der der Riesenslalom der Männer ausgetragen wird, gilt als eine der schwierigsten Strecken im Weltcup.
Pordoj Joch – Passo Pordoi
In Kurfar kommen wir zu einer Weggabelung, wo es rechts auf das Grödner Joch und links auf de Campolongopass geht. Wir entscheiden uns für zweiteren, da wir ja sonst schon fast am Ziel wären. Der Campolongopass führt uns nach Arraba. Hier biegen wir rechts ab und fahren weiter auf das Pordoj Joch. Das Pordoijoch liegt auf 2.239 m Seehöhe und ist der zweithöchste Gebirgspass in den Dolomiten. Es verbindet die Provinzen Trentino und Venetien.
Sella Joch – Passo Sella
Das Sella Joch verbindet das Grödner Tal mit dem Fassatal, der höchste Punkt liegt auf 2.240 m Seehöhe. Dabei führt das Joch zwischen der Sellagruppe im Osten und der Langkofelgruppe im Westen hindurch. Die Ausblicke hier sind gigantisch. Die Pass-Straße gehört zu einer der meist befahrendsten Straßen in Südtirol. Sie ist nicht nur bei Cabrio Fahrern, sondern auch bei Bikern und Campern sehr beliebt. Um dem Verkehr ein wenig Herr werden zu können, setzt die autonome Regierung Südtirols auf nachhaltigere Verkehrskonzepte. Das Sella Joch ist daher in den Sommermonaten zeitweise nur mit einer speziellen Genehmigung befahrbar. Emissionen und Lärm sollen so in der von der UNESCO geschützten Region reduziert werden. Infos zu den Genehmigungen gibt es in den Tourismusbüros vor Ort. Auf der Strecke ist generell Vorsicht geboten, da sich vor allem viele Radfahrer auf der Straße tummeln.
Grödner Joch – Passo Gardena
Das Grödner Joch haben wir bei unserer Anreise kurz besucht. Auf der Heimfahrt sind wir über den Passo Gardena in das Pustertal gefahren. Das Grödner Joch liegt zwischen dem Sellastock im Süden und den Cirspitzen, die das Tor zum Naturpark Puez-Geisler bilden, im Norden. Nach Westen hin beeindruckt der Blick auf den 3.181 m hohen Langkofel einem imposanten Massiv das vom Grödner Tal aus zu sehen ist. Gemeinsam mit dem Sellajoch, Pordoijoch und dem Passo Campolongo bildet das Grödner Joch für Radfahrer die Vierpässefahrt Sella Ronda rund um die Sellagruppe. Im Winter kann diese Runde in einer Kombination von Liften und Abfahrten auf Skiern bewältigt werden.
St. Christina in Gröden – im Herzen der Dolomiten
Am späten Nachmittag checken wir im Smarthotel Saslong* ein. Das Hotel befindet sich etwas außerhalb vom Ort. Es ist ein modernes, relativ neues Haus, das mit einem einzigartigen Konzept überzeugt. Die Zimmer sind eher spartanisch eingerichtet, dafür sind der Barbereich und vor allem das Frühstück bombastisch. Und die Mitarbeiter sind extrem freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend. Wir sind überaus zufrieden mit unserer Wahl. Direkt vor dem Hotel liegt die Bushaltestelle und wir bekommen beim Einchecken kostenlose Bustickets und einen Fahrplan dazu. Wir sind wirklich mehr als begeistert. Seit die Dolomiten zum Weltkulturerbe zählen, wurde sehr viel in den Öffentlichen Verkehr investiert. Das Streckennetz der Busse ist sehr gut organisiert, du kommst mit den Bussen überall kostenlos hin.
In Santa Christina findet an diesem Abend der Kirchtag statt und wir mischen uns unter die Einheimischen nachdem wir uns im Ort etwas umgesehen haben. Das Städtchen ist echt nett und alles ist pico bello sauber. Wir verbringen einen total netten Abend am Kirchtag, wo wir viel über das Ladinische erfahren, das hier im Grödner Tal gesprochen wird.
An diesem Tag haben wir ca. 220 km mit dem Mini zurückgelegt. Wir sind über vier eindrucksvolle Pässe der Dolomiten gefahren und haben die mächtige südtiroler Bergwelt zu sehen bekommen. Die Region ist für Cabrio-Fahrer, Motorrad-Fahrer und Sportbegeisterte ein absolutes Highlight. Wir haben uns sofort in diese Gegend verliebt und beschlossen, auf jeden Fall wieder einmal einen Trip dorthin zu machen.
Viele weitere Tipps für Kurzurlaube und Ausflüge in Südtirol findest du bei Katjas WellSpa-Portal. Sie ist oft mit ihrem Cabrio dort unterwegs und hat Infos für Ausflüge nach Meran, Bozen und Brixen parat.
Kennst du Südtirol oder hast du es auch schon einmal eine Tour über diese Pässe gemacht? Warst du auch schon einmal in den Dolomiten und hast du darüber etwas zu berichten? Ich freue mich über weitere Tipps und Infos.
Alles Liebe,
Anita
6 Kommentare
Was für eine schöne Idee, den Freundinnen solche Touren zu schenken. Ich bin auch ein großer Fan davon Ausflüge und gemeinsame Erlebnisse zu verschenken. Bei mir sind es dann z.B. oft Fahrradtouren oder auch kurze Wochenenden in einer Stadt in der Nähe. Wahnsinnig schöne Bilder hier in deinem Bericht, die richtig Lust machen, selber mal in die Region aufzubrechen. Von Hamburg aus müßte das aber gleich mal ein längerer Urlaub sein. 😉
22. Juli 2019 at 12:57Liebe Grüße
Tanja
Liebe Anita,
was für eine geile Landschaft!!! Ich glaube für die Tour bräuchte ich ewig, weil ich an jeder Ecke zum Fotografieren anhalten müsste.
Ich glaube, dass wir mal die Autobahn verlassen müssen und einen Teil über die Pässe fahren sollten, wenn ich die Bilder so anschaue.
Liebe Grüße
Alex
19. Juli 2019 at 11:14Liebe Anita,
16. Juli 2019 at 17:58das sieht ja mega schön aus! So eine Tour würde uns auch sehr gut gefallen. Die Landschaft sieht so unglaublich toll aus. Super schöner Reisebericht 🙂
Liebe Grüße
Ines und Thomas
Schicker Mini 😉 Danke für die ausführliche Beschreibung der Tour und die herrlichen Bilder. Das schreit nach einer Reise in die Dolomiten! Viele Grüsse Daniel
15. Juli 2019 at 10:13Liebe Anita,
vielen Dank für die Beschreibung dieser wunderschönen Tour. Ausflüge über die Dolomiten-Pässe habe ich früher schon mal mit meinen Eltern gemacht. Das war wirklich toll. In diesem Jahr waren wir im Eisacktal und sind von dort ins Grödnertal gefahren. Auch gewandert sind wir im Naturpark Puez-Geisler. Die Region ist einfach traumhaft schön.
Das gilt aber übrigens ebenso für das Lesachtal, das ich in diesem Jahr auf einer Slow-Food-Reise kennenlernen konnte. Auch dorthin werde ich gerne zurückkommen.
Liebe Grüße nach Kärnten
17. September 2018 at 21:26Martina
Hallo Martina,
18. September 2018 at 14:16danke für deinen lieben Kommentar! Freue mich darüber, dass du auf meinem Blog vorbeigeschaut hast. Den Naturpark in Südtirol haben wir aus zeitlichen Gründen leider nicht geschafft, das steht aber noch auf meiner Liste für den nächsten Trip nach Südtirol! GLG Anita