Pfiat Gott, liabe Alm – da Summa is uma…
Dieses schöne Kärtnerlied beschreibt wunderschön die Stimmung vom Abschied des Almsommers. Es geht ums Heimkommen der SennerInnen nach einigen Monaten in den Bergen. Die Zeit auf der Alm beginnt im Juni, sobald es genügend Futter für das Vieh gibt. Vorbei ist es dann Mitte September, wenn der Herbst ins Land zieht und die Tage kürzer werden. Dazwischen liegen harte Monate. Tage, an denen der Wecker läutet wenn es draußen noch stockfinster ist. Jeder weiß, wie früh das im Sommer dann sein muss. Es gibt keinen freien Tag und geschuftet wird rund um die Uhr. Die Tiere müssen versorgt und die Milch verarbeitet werden. Viele Almen haben auch eine Gastwirtschaft dabei, wo auch ausgekocht wird. Die meisten bieten Wanderern auch Schlafplätze an.
die Almen im Gailtal
Das Bewirtschaften der Almen hat bei uns in Kärnten eine lange Tradtion. Im Gailtal reichen die Aufzeichnungen bis in das 14. Jahrhundert zurück. Der Gailtaler Almkäse ist eine geschützte Marke und eines der wichtigsten Aushängeschilder der Slow Food Travel Destination Kärnten. Mittlerweile gibt es noch 13 Almen im Gailtal, auf denen der Almkäse nach strengen Richtlinien hergestellt wird. Die Alm selbst und das dazugehörige Weidegebiet gehört meistens Agrargemeinschaften. Die SennerInnen pachten und bewirtschaften diese dann. Die Kühe, die auf der Alm weiden gehören den Landwirten, die durch die Agrargemeinschaft Anteile an der Alm besitzen. Die Herstellung des Almkäses und alle Infos über die Almen im Gailtal gibt es auf der Website vom Gailtaler Almkäse nachzulesen. Besonders toll finde ich die Übersichtskarte, die alle Almen im Tal grafisch anzeigt.
Almabtrieb
Zum traditionellen Brauchtum gehört der Almabtrieb der Kühe. In Rattendorf, Gemeinde Hermagor, wird dazu immer ein ganz nettes Fest veranstaltet. Zu Fuß marschieren die Landwirte mit ihren Kühen und der Senner mit seinen Helfern den 11 km langen Weg von der Alm ins Tal hinab. Die Kühe und Kälber werden dabei mit Kränzen und Blumen geschmückt. Im Dorf wird ein schönes Fest ausgerichtet und gemeinsam wird ein erfolgreicher und unfallreier Sommer gefeiert. Heuer ist es am 10. September am Nachmittag wieder so weit. Auf dem Dorfplatz in Rattendorf gibt es flotte Volksmusik, kulinarische Köstlichkeiten wie Reindling und Frigga und natürlich den Gailtaler Almkäse.
Ein Fest, bei dem sich alles um den Gailtaler Almkäse dreht, ist das Käse-Festival in Kötschach-Mauthen. Es findet alljährlich am letzten Wochenende im September statt. Hier gibt es neben dem Gailtaler Almkäse auch viele Produkte aus dem benachbarten Italien zu kaufen und zu verkosten. An beiden Tagen gibt es auch Viel Musik, Tanz und Gesang. Ein Fest für die Sinne, das niemand verpassen sollte.
Wandern im Herbst
Ein schöner Herbst lädt natürlich auch noch zu vielen traumhaften Bergtouren ein. Wer aber noch den Kühen am Berg begegnen möchte, der muss sich beeilen. Für diejenigen, bei denen es sich definitiv nicht mehr ausgehen wird, gibt es noch ein paar schöne Kuh-Momente von mir geschenkt.
Am Nassfeld gibt es viele schöne Bergtouren, die bekanntesten sind auf den Trogkofel oder den Gartnerkofel. Auf beide Berge führen auch interessante Klettersteige. Über die Tour auf den Däumling habe ich schon einmal berichtet. Aber das Wandern und Genießen der Natur im Gailtal zahlt sich überall auf, egal wohin man sich begibt. Also, hoffen wir auf genug Kaiserwetter in den kommenden zwei Monaten.
Welche Touren sind bei euch noch geplant für den Herbst? Was gibt es auf den Gailtaler Almen sonst noch zu entdecken?
Ich freue mich über eure Kommentare
Eure Anita
3 Kommentare
[…] Wasser wie sie im Buch beschrieben wird, ist dort kaum mehr zu finden. In Wirklichkeit ist es die Watschiger Alm, rund um die sich im Juni ein blaues Wulfenia-Meer erstreckt. Die Alm ist eine bewirtschaftete […]
30. August 2017 at 10:17Der Abtrieb ist immer wieder eine sehenswerte Festlichkeit und ich finde es wirklich toll, dass diese Tradition hier noch nicht aufgegeben wurde. Auch für Wanderer und Touristen ist dies ein attraktiver Anziehungspunkt für die Region. Das sollte nicht vernachlässigt werden und aus diesem Grund sollte die Tradition auch weiterhin weitergeführt werden. Wer so ein Fest besuchen will, der kann oft ganz praktisch mit den Bussen der stw anreisen. Dann erspart man sich die lästige Parkplatzsuche, wenn sowieso meist der ganze Ort für den Umzug gesperrt ist. Außerdem ist man nachhaltig unterwegs. Das ist ein großer Punkt im Kärntner Tourismus, worauf sich in den kommenden Jahren fokussiert werden wird. Immerhin sollten weder die Tourismusanbieter noch die Touristen die schöne Natur Kärntens zerstören, sondern dazu beitragen, dass uns die Natur in ihrer vollen Pracht noch möglichst lange erhalten bleibt. Lieben Gruß, Karl
18. September 2016 at 11:45Hallo Karl,
18. September 2016 at 19:25Danke für deinen netten Kommentar! Bei uns im Ort ist der Almabtrieb ein nettes, kleines Fest. Aber du hast vollkommen recht, wenn gerade in puncto Nachhaltigkeit die Leute auch darauf achten sollten, bei solchen Festen mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Ich bin da ganz deiner Meinung, dass wir unsere schöne Natur und Landschaft auch schützen müssen, nachdem Kärnten dies auch für den Tourismus nützt.